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Wechsel im Aktionariat

Marktumfeld

Die Texaid Gruppe sammelt jährlich über 80 000 Tonnen Altkleider und sorgt dafür, dass diese ökologisch sinnvoll wiederverwendet werden. 40 Prozent der gesammelten Textilien sind in zu schlechtem Zustand, um sie als Secondhand-Kleidung weiterzutragen – Tendenz steigend, da der Trend hin zu billigen und billig produzierten Kleidung anhält. Zudem stellen sich verändernde rechtliche Rahmenbedingungen die Textilrecycling-Industrie vor neue Herausforderungen. In der Schweiz wurden die Kantone und die Gemeinden mit der Inkraftsetzung der Abfallverordnung bereits 2016 zu einer Getrenntsammlung und stofflichen Verwertung gebrauchter Textilien verpflichtet. Gleiches gilt für sämtliche Mitgliedsstaaten der EU, welche spätestens bis Ende 2024 eine Getrenntsammlung für Alttextilien einführen müssen. Vor diesem Hintergrund rechnet Texaid mit einer stark steigenden Sammelmenge und weiterhin rückläufiger Qualität der Alttextilien.

Veränderung der strategischen Ausrichtung

Bislang war das Geschäftsmodell der Texaid auf die Vermarktung von Second-Hand-Textilien ausgerichtet und das Unternehmen konnte hierdurch substanzielle Erträge für die Partnerhilfswerke sowie zahlreiche lokale gemeinnützige Organisationen erwirtschaften. Durch die sich verändernden Marktbedingungen ist es bereits in den letzten Jahren zu einem Rückgang des Second-Hand-Anteils gekommen, welcher sich in der Zukunft noch verstärken wird. Vor diesem Hintergrund haben die Aktionäre der Texaid das Geschäftsmodell einer kritischen Prüfung unterzogen und Anpassungen in der Strategie vorgenommen. Künftig wird sich Texaid verstärkt als internationaler Dienstleister im Bereich der Alttextilsammlung und Verwertung positionieren und insbesondere das Recyclinggeschäft ausbauen; der Fokus des Unternehmens wird sich von der Einsammlung und Vermarktung karitativer Kleiderspenden zur ökologisch hochwertigen Erfassung und Verwertung von gebrauchten Textilien entwickeln. Im Rahmen dieser Entwicklung wird die bereits begonnene Internationalisierung forciert und das Unternehmen plant, in den nächsten Jahren substanziell in Sammel-, Sortier- und Recyclinginfrastruktur zu investieren.

Veränderte Zusammensetzung des Aktionariats

Sämtliche bisherigen Aktionäre der Texaid teilen die Einschätzung, dass die Entwicklung des Unternehmens zu einem der führenden Textilrecycler Europas strategisch richtig und ökologisch sinnvoll ist. Aufgrund der grösseren Gewichtung des Recyclings gegenüber dem karitativen Aspekt der Kleidersammlung haben sich das Caritas Schweiz, HEKS, Kolping Schweiz und die Winterhilfe Schweiz jedoch zu einem Verkauf ihrer Aktien entschieden. Die Anteile werden von den verbleibenden Aktionären, Schweizerisches Rotes Kreuz und Solidar Suisse sowie von Savü AG übernommen. Die Zusammenarbeit mit HEKS, Kolping und Winterhilfe Schweiz wird bis 2026 fortgesetzt und diese werden für die nächsten fünf Jahre über karitative Vergütungen weiterhin an dem Erfolg von Texaid partizipieren.

Die verbleibenden Aktionäre Savü AG, das Schweizerische Rote Kreuz und Solidar Suisse freuen sich, die über 40-jährige Zusammenarbeit fortzusetzen und das Unternehmen gemeinsam erfolgreich weiterzuentwickeln.

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